Ist unkonventioneller, progressiver schliesslich besser?

Ampelmännchen "gehen"
Ampelmännchen «gehen»

Los gehts, weitermachen, vorankommen… wie oft hören wir uns doch solche Forderungen an. Wir nehmen sie auf und richten uns danach, das Ziel ist die Vorgabe zu überbieten. Die Anforderung hinterfragen wir kaum, wir haben gelernt, Stillstand ist Rückschritt, also muss vorwärts gut sein.
Dass weniger oft mehr wäre spüren wir alle, doch meist fehlt uns der Mut, sich zu wiedersetzen, auszuscheren, unkonventionell zu sein.
Ganz anders funktioniert die Welt der Kunst. Exzentrisch, schräg und ausgefallen, eben unkonventionell muss es sein, ist in sich schon soetwas wie die Existenzgrundlage von Kunst.
«Schau ist das ein schräger Typ, stimmt er ist ja auch ein Künstler, achso na dann ist alles klar»
Da gehe ich und noch so mancher, durch Galerien, voll von unkonventioneller, abstrakter und revolutionärer Kunst, die mich nicht anspricht und meine Sinne nicht bewegt. Klar der Macher erläutert mir in salbungsvollen, auschweiffenden Worten, die sublineare Botschaft seines Werkes, dessen Existenzberechtigung mein konvetionell geprägter Geist einfach nicht zu fassen vermag.
So frage ich mich doch, sind wir nicht längst zuweit voran gegangen? Hat die Nonkonformität nicht längst das Zielpublikum überrollt?
So lasst uns jetzt mal unkonvetionell sein und einen verständlichen, künstlerischen Ausdruck schaffen.

(C)Rolf Trösch

Wie die Lilie zum Kuss kam

Es begab sich vor rund drei Jahren, ich entdeckte im Netz ein Bild einer Lilienblüte. Mit dem Foto als Vorlage, malte ich mein Lilienbild. Acryl auf Leinwand 40x40cm strukturiert.

die Lilie
die Lilie

Stolz zeigte ich mein Werk auf Google+ und es dauerte nicht lange bis jemand schrieb «gekauft». Wie sich zeigte war es Sabine Abbrent, die Fotografin meiner Bildvorlage. Ein Verkauf kam so für mich nicht in Frage und ich klärte Sabine über meine «Nutzung» ihres Fotos auf.

Wir kamen ins Gespräch und wie sich zeigte, ist sie eine begnadete Künstlerin. Da Sie mein Bild gerne haben wollte, kam mir die Idee eines Bildertausches. «Du bekommst meines und ich eines von Dir».

So entstand eine grosse, grenzüberschreitende Freundschaft und in meinem Wohnzimmer hängt von ihr «der Kuss» und bei ihr «die Lilie» von mir.

Pastellkreide "der Kuss"
Pastellkreide «der Kuss»

Text: Rolf Trösch

Zwischenhalt

IMG_0367Nicht weil der Urlaub vorüber ist, auch nicht weil das Wochenende bereits Geschichte ist. Nein es ist ganz einfach der Moment still zu stehen, einen Moment zurück an die Vernissage zu denken und zu hoffen, dass die Bilder zu reden geben und noch viele Menschen anziehen werden. Wie wichtig man selber die eigene Ausstellung auch sehen mag, es lässt sich nicht ändern, der Eindruck wird vergessen gehen. So gilt es jetzt den Blick in die Zukunft zu richten und ausser weiter zu arbeiten und neue Bilder zu schaffen, ist es jetzt noch wichtiger neue Ausstellungsmöglichkeiten zu finden.

Rolf

geträumt oder vergessen?

DSCN5992Referenzen sind heute wichtig. Im täglichen Informationsstrom geht so vieles unter; was Bestand und Gültigkeit haben will braucht Referenzen, um glaubwürdig zu sein braucht es aber Bezüge zur Wirklichkeit. Glaubwürdigkeit ist abhängig von der Belegbarkeit durch Fakten. Was aber bleibt wenn eine Realität wie zum Beispiel eine Kunstausstellung, welche im Laufe der Zeit vergessen wird, keinen Beleg mehr hat, wenn es im Netz keine Spuren davon gibt? Wie steht der Künstler da, dessen Ausstellung zwar stattfand, von der aber keine Referenzen bestehen, hat er gelogen? Ist alles Bluff? Stellt man seine Werke der Öffentlichkeit geht es nicht primär um verkaufte Werke, es geht ums gesehen werden, seine Arbeit zur Diskussion zustellen.
Was aus der Auseinandersetzung zurückbleibt, hat für den Künstler Wert.