News

2020 «Mutter Erde» Arvenholz

Ich kann nicht aufhören mir die News rein zu ziehen, jede Stunde, jeden Tag, muss wissen warum ich diese Unruhe fühle, da steht es in jeder Zeile.
Schaut hin,
es steht schlecht um die Welt.
Rolf 4. Feb. 2022

Schlaflos

Es waren diese endlosen und gegen Morgen dann doch viel zu kurzen Nächte, welche Stück um Stück seinen Verstand zersetzten. Nicht abreißen wollende Gedankenwürmer fraßen sich durch seinen Geist, sobald er das Licht löschte um sich der wohligen Umarmung des Schlafes oder des oft ersehnten Todes zu ergeben.

Während der Rest der arbeitenden Bevölkerung längst an einer vertrauten Schulter schlief, polterten tausend unbeantwortete Fragen und ihre Echos unablässig durch sein Gehirn.

Da war die Frau die ihm die Zukunft versprochen hatte und dann ohne Begründung gegangen war.

Da war die Natur als Mutter allen Lebens, deren Agonie die Menschen nicht wahrnehmen wollten.

Da war seine Arbeit, deren Erfüllung und Sinnhaftigkeit durch karriereblinde Vorgesetzte und die Evolution seiner Interessen, zum reinen Broterwerb verkommen war.

Da war die Erkenntnis, sich alt und überflüssig zu fühlen und dabei noch einsam und nur noch müde zu sein.

Da waren aber auch Ideen, wie funkensprühendes Feuerwerk, einmal entzündet sprengten sie endgültig den behütenden Umhang der Nacht.

Zuviel Zeit zum warten

Die Corona-Pandemie hat die Welt im Griff, Pläne und Vorsätze sind relativ und kaum verbindlich geworden. Stornierungsmöglichkeit ist in der Urlaubsplanung prioritär. Schlüssige Entscheidungen sind vom festgelegten Termin, zum «abwarten und schauen» geworden.
Warten hat mit «akzeptieren der Situation» und «in Ruhe beobachten» eine neue Dimension der Entschleunigung erhalten. Klar wir wollen Alle raus aus der Krise, zurück ins gewohnte Leben aber vielleicht müssen wir erst lernen verlorene Zeit als Chance für neue Einsichten zu begreifen.

Das Schneckenbild mit Kleiderhaken, malte ich beim Einrichten der Ausstellung in der Eisdiele Erlach. Ob diese an Ostern wieder öffnen kann, müssen wir abwarten.
Text&Bild: Rolf

Grenzbereiche

Nun die Zeit wo uns jenseits der belegbaren Fakten, plötzlich alternative Wahrheiten vorgesetzt wurden, sind hoffentlich mit dem Präsidenten Wechsel in USA jetzt überwunden. Trotzdem scheint mir, wir würden aktuell in einem Zeitalter der Grenzbereiche leben. Die Virus Pandemie und unser Kampf dagegen, treibt die Gesellschaft weltweit in Grenzbereiche. Brauchen wir strengere Massnahmen oder gehen wir zu weit. Ist uns der Schutz des Lebens wichtig genug unser Streben nach wirtschaftlichem Erfolg in Frage zu stellen? Sind wir bereit für Andere temporär unsere persönlichen Freiheiten einzuschränken? Grenzbereiche wenn wir uns die drohende Klimakatastrophe vor Augen führen, wer ist wie bereit auf seinen Luxus zu verzichten, gilt unsere Verantwortung auch wenn Andere sich nicht um die Problematik kümmern? Soll man Menschen retten und aufnehmen, in Lager sperren, zurück schicken oder ertrinken lassen, wo sie doch unsere Grenzen überschreiten? Wir alle sind dringend gefordert zu entscheiden, wo unsere Grenzbereiche liegen.

Bild&Text: Rolf

rosarote Tränen

«pink tears» Marker&Acryl auf Leinwand 80x80cm
2020

Das Jahr 2020 geht zu Ende und Nichts ist mehr wie wir es kannten. Die heile Welt wurde zur Fassade, der Riss im Gefüge ist klar. Nicht nur die Pandemie, nein auch das gestörte Klima füllt jeden Tag die News.
Soziale Spannungen, wirtschaftliche und politische Probleme, schüren Verunsicherung und Existenzangst.
Das Leben wie wir es kannten, hat alle Grenzen erreicht und überschritten. Wie wird es weitergehen im neuen Jahr fragt sich wohl heute jeder. Ich meine wir sind gut beraten uns einzugestehen, es gibt kein Zurück wie es war. Wir müssen Visionen entwickeln und uns erinnern, nur die Liebe zum Leben in all seinen Erscheinungsformen, macht diese erst so wunderbar.
Ich wünsche uns Allen ein glückliches neues Jahr. 
Rolf