Ist unkonventioneller, progressiver schliesslich besser?

Ampelmännchen "gehen"
Ampelmännchen «gehen»

Los gehts, weitermachen, vorankommen… wie oft hören wir uns doch solche Forderungen an. Wir nehmen sie auf und richten uns danach, das Ziel ist die Vorgabe zu überbieten. Die Anforderung hinterfragen wir kaum, wir haben gelernt, Stillstand ist Rückschritt, also muss vorwärts gut sein.
Dass weniger oft mehr wäre spüren wir alle, doch meist fehlt uns der Mut, sich zu wiedersetzen, auszuscheren, unkonventionell zu sein.
Ganz anders funktioniert die Welt der Kunst. Exzentrisch, schräg und ausgefallen, eben unkonventionell muss es sein, ist in sich schon soetwas wie die Existenzgrundlage von Kunst.
«Schau ist das ein schräger Typ, stimmt er ist ja auch ein Künstler, achso na dann ist alles klar»
Da gehe ich und noch so mancher, durch Galerien, voll von unkonventioneller, abstrakter und revolutionärer Kunst, die mich nicht anspricht und meine Sinne nicht bewegt. Klar der Macher erläutert mir in salbungsvollen, auschweiffenden Worten, die sublineare Botschaft seines Werkes, dessen Existenzberechtigung mein konvetionell geprägter Geist einfach nicht zu fassen vermag.
So frage ich mich doch, sind wir nicht längst zuweit voran gegangen? Hat die Nonkonformität nicht längst das Zielpublikum überrollt?
So lasst uns jetzt mal unkonvetionell sein und einen verständlichen, künstlerischen Ausdruck schaffen.

(C)Rolf Trösch